1880
Der Ursprung der Schützenkompanie Schnann geht auf das Jahr 1880 zurück, wo bereits damals Schützen in Schnann bei Prozessionen und anderen festlichen Anlässen aufmarschiert sind. Sie taten dies jedoch nicht in einheitlichen Uniformen, sondern in Zivilkleidung und mit eigenen Gewehren, teils sogar Jagdgewehren. Es waren ca. 20 Mann. Schon einige Zeit vor der Kompaniegründung bestand ein "Bolzschützenverein", der seine Schießveranstaltungen (u.a. Frei-, Zelten-, oder Hochzeitsschießen) im Gasthof zur Traube in der ehemaligen Kegelbahn durchführte. Verwendet wurden dabei "Bolzgewehre", geschossen wurde  auf "Zirden" (Holzscheiben).

1924
Im Jahre 1924 wurde die Schützenkompanie Schnann von Vinzenz Wolf (wurde Obmann) und August Schmid (wurde Fähnrich) offiziell gegründet und einheitliche Uniformen, eine Schützenfahne (Kosten 7,000.000 Kronen) und Gewehre (Repetiergewehre - System Mannlicher) angeschafft. Die erste feierliche Ausrückung mit Fahnenweihe, fand am 8.Sept.1924 (Maria Geburt) in einer Kompaniestärke von 25 Mann und 2 Marketenderinnen unter dem Kommando von Hauptmann Rudolf Traxl vor dem Kriegerdenkmal statt. Fahnenpatin war Frau Rosina Traxl.

v.l.n.r. vordere Reihe: Martin Kerber, Josef Alois Zangerl, Gottlieb Wolf, Josef Scherl, Josef Pleifer, Rochus Zangerl, Ferdinand Scherl, Makarius Ladner, Franz Pleifer, Johann Kerber, Albert Zangerl, Hubert Strolz, Rudolf Traxl hintere Reihe: Vinzenz Scherl, Josef Scherl (Schellenschmied), Rochus Scherl, Rudolf Würfl, Johann Alois Scherl, Karl Pleifer, Albin Lorenz, Ludwig Lorenz, Heinrich Pleifer, Josef Alois Zangerl, Jakob Plattner, Fähnrich August Schmid

von l. nach r.: Hauptmann Rudolf Traxl, Fahnenpatin Rosina Traxl, Fähnrich August Schmid, Leutnant Martin Kerber

1938
Ab diesem Zeitpunkt führten Obmann Vinzenz Wolf und Hauptmann Rudolf Traxl die Schützenkompanie bis zum Beginn des 2.Weltkrieges, denn nach der Annexion Österreichs an das Deutsche Raeich am 13. März 1938 erfolgte die Stillegung (Verbot) und Auflösung aller Schützenvereine.

1954
Im Jahre 1954 übernahm Obmann Vinzenz Wolf, er war auch Musikobmann und in späterer Folge noch langjähriger Bezirksoberschützenmeister, diesmal mit Hauptmann Hubert Strolz neuerlich die Initiative zur Wiedergründung der Schützenkompanie. Da nach dem Umbruch im Jahre 1945 die alten Trachten von der französischen Besatzungsmacht vernichtet wurden, mußten Neue angeschafft werden. Auch die Gewehre wurden aus Angst vor geheimen Widerständen eingezogen und unbrauchbar gemacht. Das einzige noch vorhandene Relikt aus dem Gründungsjahr 1924 war die Schützenfahne, in gestickter Ausführung trägt sie auf einer Seite das Herz-Jesubild und auf der anderen Seite den Tiroler Adler, die diese Zeit auch nur da sie gut versteckt war, überleben konnte.
Es ist wohl dem großen Idealismus und der Liebe zum Schützenbrauchtum zuzuschreiben, daß es in dieser schwierigen Zeit, wo Geld Mangelware war überhaupt gelang neue Uniformen und Gewehre zu beschaffen. (Schweizer Ordonnanzgewehre - Schmid Rubin - Cal. 7.5) Gründungshauptmann Rudolf Traxl, schon über 80 Jahre alt, wurde auf Grund seiner hohen Verdienste zum Ehrenhauptmann ernannt, sowie in späterer Folge von der Talschaft Stanzertal zum Talmajor gewählt und dieses Amt bis 1966 innehatte. (Nachfolger - Major Nairz von der Schützenkompanie Pettneu)

1960
Im Jahre 1960 begann auf Initiative von Hauptmann Hubert Strolz die freundschaftliche Verbindung mit dem Schützenverein aus Ruderatshofen/Bayern,den . Am 18.Juni 1961, bei der Weihe der neuen Schützenfahne in Ruderatshofen, wurde unserer Kompanie die Ehre zuteil, die zu übernehmen. Seither verbindet beide Vereine eine bis heute andauernde herzliche Freundschaft, die von Zeit zu Zeit durch gegenseitige Besuche immer wieder bestätigt und erneuert wird.

1969
Im Jahre 1969 gab es einen Führungswechsel. Hauptmann Hubert Strolz und Obmann Vinzenz Wolf legten ihr jahrelang vorbildlich geführtes Amt zurück. Ihre Nachfolger wurden als Hauptmann Julius Wolf, sowie als Obmann Oberleutnant Josef Würfl. 1974 Im Jahre 1974 übernahm Leutnant Stefan Korber die Führung der Schützenkompanie als Obmann.

1982
Im Jahr 1982 ging ein lang gehegter Wunsch, der Bau eines eigenen Schützenheimes in Erfüllung. Zirka 1700 freiwillige Arbeitsstunden wurden ausschließlich von den Schützen geleistet und ein großer Teil der finanziellen Mittel konnte von der Kompanie selbst aufgebracht werden.


1984
Am 10. Juni 1984 fand in einem groß angelegten Festakt die Einweihung und offizielle Eröffnung des Schützenheimes statt.

1990
Im Jahre 1990 übergab Obmann Olt. Stefan Korber nach 17-jähriger, verdienstvoller Tätigkeit sein Amt an seinen Nachfolger Karl Schwenniger.

1993
Im Jahre 1993 beendete auch Julius Wolf seine 25-jährige, von zahlreichen Verdiensten geprägte Tätigkeit als Schützenhauptmann. Sein Kommando übernahm sein langjähriger Stellvertreter Olt. Albert Korber als unser neuer Hauptmann, der heute gemeinsam mit Obmann Karl Schwenniger und seinen Kommandantschaftsmitgliedern die Kompanie auf dem Weg in die Zukunft lenkt, als Bewahrer ethnischer Werte und alter Tradition.

1999

Die Schützenkompanie Schnann im Jahre 1999 bei der Pfarrkirche Schnann, beim Aufgang zum Friedhof. 3. Reihe: Peter Graus, Dietmar Würfl, Walter Scherl, Markus Würfl, Oswald Schmid, Georg Strolz, Günther Wolf, Ferdinand Wörz, Manfred Pleifer 2. Reihe: Stefan Korber jun., Hannes Zangerl, Bruno Traxl, Rene Scherl, Albert Korber (Hauptmann), Martin Ehart, Alois Traxl, Karl Schwenninger (Obmann), Robert Scherl 1. Reihe: Daniel Würfl, Nicole Schmid, Manuela Zangerl, Hansjörg Dummer, Stefan Korber (Ehrenobmann), Julius, Wolf (Ehrenhauptmann), Julia Korber, Isabell Dummer, Johannes Strolz, Peter Scherl (jeweils von links nach rechts)

Ausrückung der Schnanner Schützen beim Kirchtag am 5. September 1999.