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Gedenkkreuz für die Standschützen
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 (c) Thomas Saurer
Martell – Am Samstag, 08. August 2015 gedachten die Schützen des Einsatzes der Standschützen im 1. Weltkrieg. Entlang der ehemaligen Gebirgsfront wurden dazu Gedenkkreuze errichtet. Auch im Vinschgau wurden Gedenkveranstaltungen abgehalten, unter anderen bei der Zufallhütte in Martell.

Im Frühjahr 1915 erklärte Italien den Krieg an Österreich-Ungarn. Tirol war zu diesem Zeitpunkt völlig schutzlos, weil alle wehrtauglichen Männer als Kaiserjäger und Landesschützen an den Kriegsfronten kämpfen mussten. Viele von ihnen waren bereits in Serbien und Galizien gefallen.

In dieser ausweglosen Situation meldeten sich in Tirol zehntausende sog. Standschützen freiwillig zum Militärdienst. Es waren junge Burschen und alte Männer aus allen sozialen Schichten und Landesteilen; Deutsche, Ladiner und italienischsprachige Tiroler gleichermaßen. Die jüngsten waren gerade einmal 14 bis 15 Jahre alt und die ältesten schon über 80. Nur durch ihren Einsatz konnte Tirol verteidigt werden. Die Standschützen wollten damals keine fremden Länder erobern. Sie wollten nur die eigene Familie, das zu Hause und die Heimat verteidigen.

Am Samstag, 08. August 2015 wurde in Martell auf der Zufallhütte ein Wortgottesdienst für die gefallenen Standschützen abgehalten. Die Gedenkveranstaltung wurde von den Schützenkompanien Goldrain, Kastelbell, Morter, Prutz-Faggen, Kauns, Kematen und Grinzens veranstaltet. Die Musikkapelle Martelle sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Gedenkrede hielt Ortlerfrontexperte Manfred Haringer. Ein Gedenkkreuz für die Standschützen wurde anschließend unterhalb der Hütte am Wegesrand aufgestellt. Nahe an jener Stelle, an welcher die letzten Gefallenen dieses Frontabschnittes im November 1918 bestattet wurden.

Am selben Tag wurden von allen Schützenkompanien aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol gemeinsam rund 70 Gedenkkreuze an historisch bedeutenden Punkten der ehemaligen Frontlinie aufgestellt. Im Vinschgau stehen die Kreuze am Piz Chavalatsch, auf der Dreisprachenspitze, am Kleinen Scorluzzo, auf der Hohen Schneid, am Pleisshorn, bei der Schaubachhütte, am Eisseepass (ehemalige Hallesche Hütte) und unterhalb der Zufallhütte. Am Soldatenfriedhof in Spondinig und bei den Hl. Drei Brunnen in Trafoi wurden die Gedenkkreuze bereits zu Pfingsten dieses Jahres aufgestellt.

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Die Ehrenformation der Schützenkompanien Prutz-Faggen und Kauns beim Abfeuern der Ehrensalve

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Schützen der Kompanie Kematen legten einen Kranz für die gefallenen Standschützen am Gedenkkreuz nieder.

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Ortlerfront-Experte Manfred Haringer hielt die Gedenkrede

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Das neu errichtete Gedenkkreuz für die Tiroler Standschützen unterhalb der Zufallhütte
 
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Pfarrer Willi Pfurtscheller segnete das Gedenkkreuz für die Tiroler Standschützen
 

Autor: Thomas Saurer
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