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In Memoriam Altbischof Dr. Reinhold Stecher
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 (c) Hartwig Röck
Tief betroffen von der Nachricht des Heimgangs unseres Altbischofs Dr. Reinhold Stecher, bewegt uns Schützen sehr vieles: Bewunderung und Dankbarkeit, Freundschaft und Wehmut, vor allem auch Schmerz der Trennung für einen Freund der Schützen, der uns immer gewogen und so viel für uns getan.
 Er selbst sagte, dass ihn der Vers aus dem Psalm 36 so sehr faszinierte: "Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit  die Wolken ziehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, deine Urteile sind tief wie das Meer." Und davon Gottes Güte und Treue hat er uns gekündet und selbst Zeugnis gegeben in vielen Gottesdiensten, die er mit uns gefeiert und in vielen Ansprachen und Predigten die er uns richtungsweisend gehalten hat. Und er hat auch immer gemahnt, das Recht zu wahren und Gerechtigkeit zu üben und dem Frieden zu dienen.
 
Hartwig Röck / bischofstecher-eindringlich-i / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Er war ein guter Hirte, der Freunde mit seinen Schäflein hatte.
Er hat uns ermahnt, er hat uns bestärkt, er hat mit uns gelacht und seine Scherze getrieben.
Er konnte uns eine andere Sicht auf die Welt geben.
Hat er uns nicht geraten in Stams im Herz Jesu Gedenkjahr: 1796 kam das Herz Jesu von den Herzen auf die Fahnen. Heute hingegen muss es wieder von den Fahnen in die Herzen. Wir müssen wieder lernen, dass wir auf Gott vertrauen und setzen und auf ihn hoffen dürfen und dass in ihm Geborgenheit ist. Und als Kenner der Menschen meinte er einmal: Wenn auch nicht jeder von uns, der nach dem Evangelium eine Salve abschießt, damit auch sagt, ich glaube an Gottes Wort, aber er gibt einen Ehrenerweis. Und auch nicht jeder, der hinter der Schützenfahne marschiere, könne mit dem Christus auf der grünweißen Fahne etwas anfangen. Aber so meinte er auch, da wir als Schützen im Heute nicht ganz aus den Schätzen des Gestern herausgefallen sind, würde es uns doch leichter fallen, sie wiederum zu entdecken, vor allem das liebenende, gütige für uns alle schlagende göttliche Herz. Und bei seiner letzten großen Begegnung mit uns bei der Schützenwallfahrt in Absam zu seinem Neunziger, bestätigte er uns, dass es im Heute eine erfreuliche Entwicklung gebe, sich viele schöne, menschliche Horizonte auftäten, dass Gott uns Türen in eine sinnvolle, chancenreiche Welt eröffne. Als Schützen könnten wir heute Heimat schenken, in guter Kameradschaft Heimat bieten, etwas abseits Stehenden, Vereinsamten ein Stück Geborgenheit, Akzeptiertsein, vielleicht auch ein neues Selbstwertgefühl vermitteln. Er wisse auch von ganz konkreten Formen der Hilfsbereitschaft, wenn Menschen in Not waren. Einst hätten die Fahnen mit dem Herz Jesu Bild über Stürmenden und Sterbenden geweht, heute möge sie in einer friedvollen Zeit wehen, über Menschen, die sich für andere, die Gemeinden, die Heimat engagieren wollen. Und er ruft uns zu: Schützen wir brauchen euch, Kirche, Gesellschaft und Welt, dass ihr ein wenig zu einer Zivilisationn der Liebe beitragt. Denn es braucht den Glauben an den Sieg der Liebe, ihre Zuversicht, ihr waches Auge, ihre Klugheit, ihren Starkmut, ihre Treue, ihre Dankbarkeit, ihre Wachsamkeit, ihr Vertrauen und ihre Toleranz, ihre Demut, ihre Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit, ihre Offenheit.

Lieber Bischof Reinhold - als Träger der Goldenen Verdienstmedaille und als unser Freund dürfen wir dich wohl so nennen - in Dankbarkeit wollen wir deiner gedenken und für dich beten, dass der gütige und barmherzige Gott, dich als getreuen Diener aufnehme und dir alle Güte und Liebe lohne, die du uns erwiesen und geschenkt hast.
 
Autor: Josef Haselwanner
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