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KURZCHRONIK:
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aus dem Buch
DIE TIROLER SCHÜTZENKOMPANIEN
Stand 1989

SK Hatting / hatting / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Im Jahre 1898 wurde die Schützenkompanie Hatting wohl vor wiegend aus Gründen der Traditionspflege
gegründet. Unter den Hauptinitiatoren scheint der Name Ludwig Markt auf.
Die Schützen sollten vor allem zu kirchlichen Festen ausrücken. Trachten und eine Fahne erhielt
die noch junge Schützenkompanie im Jahre 1911, wobei Frau Karoline Krug als Fahnenpatin
fungierte. Die Chronik berichtet auch über die Namen der Spender für die Tracht: Ferdinand
Leismüller, Josef Mader, Josef Markt und KarolineKrug. Auch Frau Dr. Ohmstingl aus
Inzing erwies sich als Gönnerin. Am Schießstand Hatting wurde Sonntag für Sonntag fleißig geschossen.

Im Jahr nach der Fahnenweihe übernahm Johann Wanner die Kompanie. 1915 wurden die
noch nicht zum Kriegsdienst eingezogenen wehrfähigen Schützen über kaiserlichen Aufruf
zum Standschützenbataillon nach Innsbruck beordert. Nach nur 14-tägiger Ausbildung wurden
die jungen Soldaten zum Tonale-Paß abkommandiert , wo Hauptmann Wanner in diesem
Bataillon als Leutnant diente. Der Einsatz dauerte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918.

Nach Gründung der 1.Republik genossen die Schützen kein großes Ansehen; so formierte sich
die Hattinger Schützenkompanie unter Hauptmann Wanner erst wieder im Jahre 1924. Im
Jahr darauf übergab er die Führung an den jungen Karl Praxmarer, der sie bis zum Jahre 1938
erfolgreich führte. Dieser hatte im Ersten Weltkrieg als strammer Kaiserschütze gedient.
In der NS-Zeit war für die Schützen kein Platz, Trachten und Gewehre mussten abgeliefert
werden. Erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sollten die an die Standschützen ausgegebenen
Waffen mithelfen, die unabwendbare Niederlage zu vermeiden.
Gleich nach Kriegsende übernahm Karl Praxmarer wieder die Führung der Kompanie und trat
im Jahre 1949 seine Stelle an Heinrich Zangerl ab. 1950 ermöglichten viele Spenden die Anschaffung
der neuen Nationaltracht. 1954 erhielt die Kompanie eine neue Fahne; die Gattin des
Innsbrucker Fleischhauermeisters Josef Erhart, Frau Cäcilia Erhart, übernahm die Patenschaft.
Im Rahmen dieses Festes wurde der verdiente Altkommandant Karl Praxmarer mit der Würde
eines Ehrenmajors ausgezeichnet. Hauptmann Heinrich Zangerl verstarb bereits im folgenden
Jahr seiner Amtsübergabe, worauf man Otto Konrader zum neuen Hauptmann wählte , der die
Kompanie bis zum Jahre 1967 führte.
1968 wählte eine Vollversammlung den Tischlermeister Roland Wieser zum neuen Hauptmann,
auf den viel Arbeit wartete, da genug Neuanschaffungen zu tätigen waren. Mit viel Einsatz
wurde 1970 das Bezirksschützenfest in Hatting gefeiert , in dessen Verlauf der verdiente
Bürgermeister Josef Schöpf vom Bund der Tiroler Schützenkompanien mit dem Ehrenkranz
ausgezeichnet wurde. Im Juni 1977 verstarb Altobmann Johann Seeberger, dem man vor allem
die Aufzeichnungen aus der Hattinger Schützenchronik von der Gründung bis zum Jahre 1960
verdankt.
1983 beging man das Bataillonsschürzenfest wieder in Hatting, das, begünstigt durch das schöne
Wetter , ein großartiges Fest wurde.
1985 erwarb die Hattinger Kompanie mit Hilfe der Gemeinde die nicht mehr benutzte MilchsammelsteIle
im Dorfzentrum. Die örtlichen Bauern hatten sich durch die Festsetzung eines
günstigen Kaufpreises als großzügig erwiesen. Der Raum wurde daraufhin unter selbstlosem
Einsatz der Vereinsmitglieder zu einem schmucken Schützenheim gestaltet und im Mai 1986
zum ersten mal benutzt.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 1986 wurde der langjährige Fähnrich Anton Auer
für seine 60-jährige Treue zur Kompanie zum Ehrenfähnrich ernannt.
Nicht unerwähnt bleiben darf die lobende Nennung der Hattinger Schützen im Rahmen des
Tiroler Freiheitskampfes. Eine bayrische Standarte, ein französischer Säbel mit Scheide und eine
Marketenderinnenkassa wurden erbeutet. Sie befinden sich im Zeughaus zu Innsbruck.
Autor: nicht bekannt
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