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KURZCHRONIK:
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aus dem Buch
DIE TIROLER SCHÜTZENKOMPANIEN
Stand 1989




SK Scharnitz / scharnitz / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Laut Verkündbücher der Gemeinde Scharnitz rückten die Scharnitzer Schützen und die
Musikkapelle nachweisbar seit dem Jahre 1854 alljährlich bei der Fronleichnamsprozession,
beim Flururngangam Hohen Frauentag (15. August) und bei der Schutzengelprozession, aus.
Der mündlichen Uberlicferung nach, schaffte sich die Schützenkompanie Scharnitz 1856 neue
Uniformen an. Zu einer dunklen Bundhose aus Stoff wurden eine grüne Tuchweste, ein grauer
Lodenrock mit grünem Aufschlag und ein gewöhnlicher schwarzer Filzhut mit grünem breiten
Band ohne Federn schmuck getragen. Diese Schützentracht ist bis nach dem Ersten Weltkrieg
unverändert geblieben.
Anläßlich der kirchlichen Visitation durch Fürstbischof Simon Aichner von Brixen am
17. und 18. Augu st 1891 empfingen die Schützen den hohen Gast, feuerten Ehrensalven ab und
begleiteten ihn zum Widum. Ebenso feierlich gestalteten sie das silberne, goldene und 40. Priesterjubiläum
(14. Jul i 1904,26. Mai 1929 und 14. Oktober 1931) ihres beliebten Seelenhirten.
Johann Capistrano Natter. Die Primiz des Benediktinerpaters Alois Mair von Wilten am
27. Jul i 1911 in Scharnitz bot der Schützenkompanie die Gelegenheit, an der Festgestaltung
mitzuwirken.
Manche Innsbrucker und auswärtige Schützenfeste, Tiroler Landesschießen , das 11. Österreichische
Bundesschießen 1885, das Scharnitzer Schützenjubiläum 1903 waren für die teilnehmenden
Scharnitzer Schützen einzigartige Erlebnisse.
Zur großartigen, macht vollen, patriotischen Jahrhundertfeier 1809/1 909 in Innsbruck am
29. August 1909, war auch die Schützenkompanie Scharnitz unter Hauptmann Josef Leismüller
ausgerückt und marschierte -irn 2 '1/2 Stunden dauernden Festzug hinter den Seefelder
Schützen im Oberinntaler Schützenbataillon mit . Bei 33.000 wehrhafte Männer Nord- und
Südtirols zogen mit 715 Fahnen und 158 Musikkapellen am greisen Kaiser FranzJoseph I. vor
der Hofburg vorbei.
Am 22. O kto ber 1922 erfolgte die Einweihung des Kriegerdenkmales, für dessen Errichtung
die Angehörigen der Schützen und des Veteranenvereines Geldspenden gesammelt hatten . .
Der Besuch, die zweite Visitation durch den Apostolischen Administrator Dr. Sigismund
Waitz am 13.Jul i 1923, war ein einmütiges patriotisches Bekenntnis der Scharnitzer zu Glaube
und Heimat.
In den 30er Jahren bekam die Kompanie folgende Uniformierung: Grüne Zopfstrümpfe,
schwarze Lederbundhosen, rote Westen mit Silberknöpfen , Hosenträger mit aufgesticktem
Tiroler Adler, graue Lodenjoppen mit schwarzen Samtärmelstulpen und schwarzer Samteinfassung
sowie hohe schwarze Hüte mit geflochtener Silberschnur, zwei Silberquasten und aufgesteckter
Adlerfeder.
Die meisten Scharnitzer Schützen kämpften 1915 bis 1918 in den Reihen der Tiroler Standschützen
an der Südtiroler Dolomitenfront gegen Italien.
Nach Kriegsende bedurfte es großer Anstrengungen, das Schützenwesen in Scharnitz wieder
aufzubauen. 1946 begann die Kompanie ihre organisatorische Tätigkeit. 1955 wurde im Zuge
der Trachtenerneuerung die Kompanie mit Ranzen ausgerüstet, auf denen die Aufschrift
»Schiitzenkornpanie 1856 Scharnitz- aufgestickt ist.
1979 renovierten Mitglieder der Scharnitzer Schützenkompanie »Port a Claudia« das Gefallenendenkmal
vom Jahre 1805 in mehrmonatigen kostenlosen Arbeitsschichten und dokumentierten
so, Diener der Heimat Tirol in der Gegenwart und in der Zukunft sein zu wollen. Stolz
kann die Schützenkompanie »Port a Claudia«, die mit Schützenkompanien der Nachbargemeinden,
besonders zu der Mittenwalder Kompanie, eine gute Kameradschaft unterhält, auf eine
ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken und die Kompaniegeschichte bestätigt, daß Glaube,
Heimat und Vaterlandsliebe im Tiroler Volk tief verwurzelt sind .
Autor: Weiß Manfred
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