Von der Anfängen bis in die Tage von 1809
doppeladler-stoecklpettneu2 (c) Angela RöckWie in vielen Orten des Tiroler Oberlandes hat auch in Pettneu das Schützenwesen eine alte Tradition. Die historischen Quellen dafür zu erschließen ist schwierig. Viele Unterlagen sind verschwunden, verbrannt oder nachträglich geschönt worden. Nur vereinzelt tauchen Informationen aus dieser Zeit auf.
Auch in diesen Jahren waren Schützen unseres Ortes bei den Kompanien des Gerichtsbezirkes Landeck mit aufgestellt und mußten ihren Beitrag zur Verteidigung des Landes leisten. Dies geschah in erster Linie durch Schanzarbeiten am Arlberg und Einsätzen in Vorarlberg (Rankweil).

Eine der markantesten Schützenpersönlichkeiten war wohl der Wirt Thomas Stöckl, Salzfaktor beim „Gasthaus Schwarzer Adler“ in Pettneu. Er war 1695–1703 Militärhauptmann des Landsturmes.
Mitte und Ende Ende Juli 1796 wurden die Landecker Schützen (=Schützen des Gerichtsbezirkes Landeck) zusammengezogen und auf den Arlberg beordert. Unter diesen befanden sich auch die Stanzertaler Schützen. Es kam jedoch vorerst nicht zum Kampf, die Schützen mußten dort aber Schanzarbeiten durchführen, welche später von den Kaiserlichen die volle Anerkennung fanden. Die Einheiten eilten nach Vorarlberg, als ein feindlicher Angriff auf Bregenz drohte und nahmen am 6. August 1796 am Gefecht an der Laiblach mit Auszeichnung teil. Als der Feind tief nach Vorarlberg vordrang zogen sie sich wieder auf den Arlberg zurück.

Anton Stöckl (1754–1814) , ein Enkel von Thomas Stöckl, von den Franzosen als „unverbesserlicher Austriacus“ bezeichnet, wurde von Kaiser Franz mit der großen Silbernen und der großen Goldenen Tapferkeitsmedaille für sein Wirken in den Tiroler Befreiungskriegen 1796–1810 ausgezeichnet.
Sein Bruder war der bekannte Abt von Stift Stams, Sebastian Stöckl (1752-1819), der 1796 vor den Landständen Tirols die Weihe des Landes an das Herz Jesu vorschlug. Am 3. Juni 1796 wurde in der Pfarrkirche Bozen der erste feierliche Gottesdienst zum Herz-Jesu-Fest abgehalten. Noch heute wird in Tirol am zweiten Sonntag nach Fronleichnam der Herz-Jesu-Sonntag gefeiert, ein Fixpunkt im Schützenkalender jeder Kompanie. Die Bergfeuer, die an diesem Tag entzündet werden, erinnern an die Kreidfeuer (Signalfeuer), mit denen damals Nachrichten übermittelt wurden.