Vollständige Stellungnahme des Landeskommandanten zur Diskussion „Ehrensalven in Kriegszeiten“
Bundesstandarte (c) BTSKBezugnehmend auf die gegenwärtige Berichterstattung "Ehrensalven zu Kriegszeiten" nachfolgend die vollständige Stellungnahmen von Landeskommandant Mjr. Thomas Saurer.
Die Kritik in der Thematik „Ehrensalven in Kriegszeiten“ habe ich als Landeskommandant der Tiroler Schützen zur Kenntnis genommen und gehe damit entsprechend verantwortungsbewusst um. So erkläre ich gerne die Hintergründe, aber besonders verteidige ich unsere Werte, Traditionen und die Landeskultur, für die wir Tiroler Schützen entschieden einstehen.
 
Dass ein „Landesüblicher Empfang“, wie er beispielsweise anlässlich der Bischofskonferenz in Götzens ausgerichtet wurde, auf die Ehrensalve reduziert wird, kann ich in der gegebenen Sensibilität nachvollziehen, jedoch sollte man alle Hintergründe kennen. Besonders jedoch sollte das Verständnis und die Wertschätzung jenen Abordnungen der Traditionsverbände entgegengebracht werden, die zuletzt mit diesem Empfang nur eines im Sinn hatten: Die Ehrengäste des Landes den Traditionen entsprechend würdig zu empfangen! Einerseits wurde im Vorfeld genauestens erklärt, dass ein Landesüblicher Empfang ein traditionelles und besonderes Willkommenszeremoniell unseres Landes ist, andererseits, dass die Ehrensalve die höchste Ehrenbezeugung ist, die die Schützen zu vergeben haben. Das Abfeuern einer Ehrensalve (mit hochgestellten, historischen Gewehren und Platzpatronen, die in die Luft geschossen werden) gilt als Friedenssymbol und bedeutet: ‚Für dich ist niemals eine Kugel im Lauf. Ich komme zu dir und will dir als Freund begegnen.‘

"Landeskultur und Traditionen sind uns wichtig –
wir werden sie pflegen und bewahren!"

Natürlich halten wir Tiroler Schützen an unseren Traditionen und Bräuchen fest. Anlässe, bei denen Ehrensalven abgefeuert werden, werden wir – ähnlich den Sirenenproben der Feuerwehr – im Vorfeld kommunizieren, um unsere Bräuche auch ukrainischen Flüchtlingen näher bringen zu können. Gelebte Grundsätze, aktives und soziales Engagement sowie konsequente Arbeit in Gesellschaft und Gemeinschaft sind wesentliche Bestandteile der 11 Leitmotive der Tiroler Schützen. Dass sich unsere Marketenderinnen und Schützen mit viel Engagement und Verantwortungsbewusstsein der aktuellen Kriegssituation und deren Folgen stellen, beweist die gemeinsame Ukraine-Hilfsaktion, bei der landesweit Sach- und Geldspenden gesammelt werden: Bund der Tiroler Schützenkompanien (tiroler-schuetzen.at)
 
Ergänzend: Unser Leitmotiv Nr. 5
Tracht und Brauchtum als Ausdruck der Landesidentität
Tracht und Brauchtum verbinden und schaffen Zusammenhalt in den Regionen. Wir sehen in der Tracht die historische und traditionelle Kleidung der Tiroler Landesidentität. In der Tracht widerspiegeln sich die Regionen und Talschaften. Somit stärkt die Tracht unser Heimatbewusstsein, unsere Wurzeln und gesellschaftliche Bedeutung. Wir sehen das Tiroler Schützenwesen und die damit verbundenen Bräuche als Ausdruck von Herkunft, Tradition und Kultur unseres Landes. Wir tragen unsere historischen Waffen als äußeres Zeichen der Freiheit und bewahren den Schützenbrauch auch durch die Pflege des Schießsportes. Wir stehen dafür ein, dass Traditionen und Brauchtum in Tirol mit Sorgfalt, behutsam und gewissenhaftem Engagement gepflegt und bewahrt werden.
 
Major Thomas Saurer
Landeskommandant