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Tiroler Schützen geben Otto von Habsburg letztes Geleit
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 (c) Angela Röck
Otto von Habsburg war ein großer Vordenker der europäischen Einheit.
Tirol präsentierte sich in beeindruckender Stärke als ein Land großer Vielfalt und einem tiefen Geschichtsbewußtsein. Gemeinsam erwiesen ihm Schützen aus allen Landesteilen die letzte Referenz.
Über 600 Tiroler Schützen haben seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Otto von Habsburg am Samstag, den 16. Juli 2011 auf dem letzten Weg begleitet. Um 15 Uhr begann der Gottesdienst im Stephansdom, der von seiner Eminenz Kardinal Christoph Schönborn zelebriert wurde. Mit der alten Volkshymne "Gott erhalte, Gotte beschütze..." endete diese Gedenkmesse, "nicht um Vergangenes wieder zu beschwören, sondern aus Achtung vor der Leistung und der Persönlichkeit des Verstorbenen und Hommage an die Familie  Habsburg, die zweifelsohne immer Teil der Geschichte dieses Land sein wird", wie Kardinal Schönborn sagte.

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Die Majore Franz Landi und Paolo Dalprà (WTSB), Lkdt. Elmar Thaler (SSB), die Südtiroler Kulturlandesrätin Dr. Sabina Kasslater Mur, der Bozner Vizebürgermeister Klaus Ladinser und Lkdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler (BTSK).

Georg Hochmuth - APA / trauerfeier_im_stefansdom
Selbst der Trauerzug im Stephansdom wurde von einem Spalier Tiroler Schützenoffiziere begleitet.

Der Trauerzug war mehrere Kilometer lang, führte vom Stepahnsplatz über den Graben, Michaelertor, Heldenplatz und über die Ringstraße bis zur Kapuzinergruft. Otto von Habsburg wurde dort gemeinsam mit seiner Frau Regina beigesetzt. Der Sarg wurde von sechs Tiroler Schützen aus allen Landesteilen getragen, jeweils zwei Schützen des BTSK, des SSB und des WTSB. Die Familie Habsburg wurde von 60 Schützenoffizieren aus allen Teilen Tirols im Kondukt begleitet. Die Tiroler Schützen aus Nord-Ost-Süd- und Welschtirol waren insgesamt sehr stark vertreten und traten als eine einzige Einheit auf. Landeskommandant Fritz Tiefenthaler führte den Block an, gefolgt von den Landeskommandanten Elmar Thaler und Paolo Dalprà sowie den jeweiligen Bundesfahnen.

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Die drei Landeskommandanten (v.l.) Paolo Dalprà, Fritz Tiefenthaler und Elmar Thaler an der Spitze des Schützenblockes auf der Ringstraße. Mit dabei in der Reihe der Landeskommandanten auch der Landesschützenmeister Andreas Hauser als Vertreter des Tiroler Landesschützenbundes.

Angela Röck / btsk-begrottohabsburg-078 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAngela Röck / btsk-begrottohabsburg-079 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Die Ehrenkompanie, die sich aus Mitgliedern der Schützenkompanie Wilten und der Schützenkompanie Meran zusammen setzte, sowie der Fahnenblock der Tiroler Schützen mit Lkdt-Stv. Mjr. Stefan Zangerl an der Spitze.

Neben den Schützen aus allen Teilen des historischen Tirol, die das größte Kontingent der Abordnungen stellten, ließen es sich viele Traditionsverbände aus allen Teilen der ehemaligen Monarchie nicht nehmen, dem Kaisersohn die letzte Ehre zu erweisen. Die unzähligen bunten Fahnen, die Trachten und Uniformen zeigten einen Hauch dieses Völkergemisches, das die damalige Monarchie darstellte. Ganz verschieden und doch gemeinsam, das ist auch Teil der Botschaft und des Vermächtnisses  von Otto Habsburg, das er uns hinterlassen hat. Es ist Teil unserer Aufgabe in diesem nunmehr vereinten Europa.

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Ehrenlandeskdt. Mjr. Otto Sarnthein vor dem Tor zur Kapuzinergruft. Ihm wurde die besondere Ehre zuteil, bei der Anklopf-Zeremonie assistieren zu dürfen.

Text Anklopf-Zeremonie

Einen weiteren Höhepunkt und Abschluss der Beisetzungsfeierlichkeiten in Wien bildete die Zeremonie am Vorplatz der Kapuzinergruft. Ein Geistlicher fragt an der Pforte "Wer begehrt Einlass?", woraufhin der Zeremonienmeister die adeligen Titel Habsburgs referierte. Daraufhin antwortete der Geistliche "Wir kennen ihn nicht." Auch die Aufzählung aller Ehrungen und Auszeichnungen half nicht weiter. Erst als der Zeremonienmeister den einstigen Kronprinzen beim dritten Versuch als "sterblichen, sündigen Menschen" vorstellte, hieß es "So komme er herein." Vor der Kapuzinergruft feuerte die Ehrenkompanie, bestehend aus Meraner und Wiltener Schützen (100 Mann), eine Ehrensalve ab. Den Abschluss fand der Festakt mit dem Absingen der Kaiserhymne.
Dieser Tag wird Geschichte schreiben, denn zum ersten und letzten Mal seit Ende der Monarchie wurde ein Sohn aus dem Hause Habsburg in der Kaisergruft beigesetzt.

Während die Kameraden aus den südlichen Landesteilen noch etwas ausführlich die Bundeshauptstadt Wien besichtigten, marschierten die Schützen aus Nordtirol zum Stephansplatz und weiter zum Schwedenplatz. Von dort aus traten sie die Heimreise nach Tirol an. Für manche war der Tag sehr lang, es war aber ein beeindruckendes Erlebnis und eine Ehre dabei zu sein.

Dr. Otto Habsburg verstorben - Artikel BTSK

Bilder zur dieser Veranstaltung (von Angela Röck für den BTSK)
Begräbnis Otto Habsburg in Wien
verschiedene Traditionsverbände und Organisationen aus ganz Europa

Stams - Bilder vom Gedenkgottesdienst auf Einladung des Landeshauptmannes von Tirol
(Hannes Kassegger - Haiming) - in Arbeit

Offiziell freigegebene Bilder der Familie Habsburg:
Pöcking, Aufbahrung in St. Ulrich
Trauerfeiern Requiem in Pöcking
Pöcking, Geleitzug der Gemeinde
Requiem in München

Requiem in Mariazell

Pressebilder:
Pöcking
München
Mariazell
Wien



 



Autor: Röck Hartwig
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