Das Wetter war heuer nicht besonders einladend. In vielen Teilen Tirols hatte es bis in die Tallagen geschneit. So auch in Absam. Aus diesem Grund wurde die Wallfahrtsmesse in die Basilika verlegt. Gleichzeitig war in Brixen auch die Bischofsweihe des neuen Bischofs der Diözese Brixen. Nichts desto trotz sind aber viele gekommen, um an der 46. Tiroler Schützenwallfahrt teilzunehmen.
Wie schon oft in der Vergangenheit wandte sich Altbischof Reinhold Stecher in seiner Predigt an die Schützen. Er tat dies freundschaftlich, so offen wie man zu Freund zu sein sein hat. Und wie immer eigentlich bei seine Predigten: er fand Gehör, Bei der Predigt selbst war es mucksmäuschenstill, seine Worte hallten aber wider in den Gesprächen nach der Wallfahrt.
"Liebe Schützen!
Der Einladung, diesen Gottesdienst mit Euch zu feiern, bin ich gerne gefolgt. Denn es ist für mich immer eine bewegende Sache gewesen, wenn die Schützen Tirols die Marschrichtung auf Absam nehmen. ...
... Die Zeiten haben sich geändert - und um es gleich hinzuzufügen, aus ganzem Herzen anzufügen: Gott sei Dank.
Man hat mich heuer einmal ersucht darüber nachzudenken, was sich für die Kirche und für die Schützen seit jenen Tagen geändert hat. Die Kirche hat im Lauf der zwei Jahrhunderte einen Wandel von der Politik zur Seelsorge gemacht, und ich habe diesen Wandel selbst noch erlebt. ...
... Und die Schützen?
Auch für die Schützen Tirols hat sich seit damals, seit 1809 die Welt verändert. Sie müssen nicht mehr in die Schlacht ausrücken. Die Feindvölker von damals sind heute gerngesehene Gäste im Erholungsland Nr.1 in Europa. ...
... Ihr könnt als Schützen heute Heimat schenken. Ihr seid nicht nur eine festliche Garde in jeder Tiroler Gemeinde. Ihr könnt mit einer guten Kameradschaft Menschen Heimat bieten. Das rede ich nicht nur so daher. Ich weiß aus mehr als einem Beispiel, dass gerade oft etwas abseits Stehende, Vereinsamte, nicht recht integrierte Menschen in einer lebendigen und guten Kameradschaft ein Stück Geborgenheit, Akzeptiertsein, vielleicht auch ein neues Selbstwertgefühl bekommen können. Und ich weiß von sehr konkreten Formen der Hilfsbereitschaft, wenn ein Kamerad in Not gerät. Es ist doch so, dass auch in unserem, rasch wachsendem Land, in Gemeinden, die ums Mehrfache an Bewohnern gewachsen sind, es viele Formen von Isolation und Abseitsstehen mit all den damit verbundenen Gefahren gibt. Diese soziale Aufgabe von solchen Gemeinschaften ist in einer Gesellschaft nicht genug zu schätzen. Das schafft Heimat. Die Fahnen mit dem Herzen Jesu haben einst über Stürmenden und Sterbenden geweht, heute wehen sie über sie über uns, in einer friedlichen Zeit über Menschen, die sich für andere, die Gemeinden, die Heimat engagieren wollen. ..."
Predigt von Altbischof Stecher an und für die Tiroler Schützen
Die Gabenbereitung stand heuer unter einem besonderes Zeichen. Der Landeskommandant übergab einen Spendenscheck mit folgenden Worten:
"Als wir uns vor fast einem Jahr Gedanken machten, wie wir Ihren bevorstehenden Geburtstag feiern könnten und wie wir Ihnen für Ihr Wohlwollen, Ihre Hilfe und Unterstützung danken könnten, hat unser Landeskurat vorgeschlagen, Sie in Ihrer Bemühung für die Menschen in Mali zu unterstützen. Der Vorschlag wurde vom Bundesausschuss mit großer Zustimmung angenommen und schon bei dieser Sitzung hat der Regimentskommandant des Zillertals eine namhafte Spende angekündigt. Lieber Herr Altbischof: Als Zeichen unserer Wertschätzung und unserer Dankbarkeit, auch dafür, dass Sie trotz der gleichzeitig in Brixen stattfindenden Bischofsweihe heute diese Wallfahrt mit uns gestalten und feiern, darf ich Ihnen mit dieser bildlichen Darstellung eines Brunnens einen Scheck über 28.000.- € übergeben, von denen allein 10.000.- € aus dem Zillertal stammen. Bezirkskommandant Major Florian Fischler, im Zivilberuf Gartenbaumeister, hat mit dem hier übergebenen Bildnis eines Brunnens die Bedeutung der Initiative hervorgehoben. Die von den Schützen Tirols gespendeten Brunnen sollen aus Wüsten und Trockenräumen Oasen des Wachstums und der Fruchtbarkeit schaffen und damit die Lebensgrundlage für viele Menschen zu schaffen."
Ansprache Lkdt. Fritz Tiefenthaler zur Spendenübergabe
Die heurige Schützenwallfahrt in Absam war ein Höhepunkt im laufenden Schützenjahr. Die Worte des Bischofs aber auch die Bekundung des Engagements der Tiroler Schützen, sich für für Menschen einzusetzen, werden entsprechenden Nachhall finden.
Tiroler Schützen bringen "Wasser zum Leben" - für dieses Projekt ist die Spende zweckgebunden!
Fotos von der Schützenwallfahrt 2011 in Absam
Fotos gemeinsames Essen mit dem Bischof in Absam
Wie schon oft in der Vergangenheit wandte sich Altbischof Reinhold Stecher in seiner Predigt an die Schützen. Er tat dies freundschaftlich, so offen wie man zu Freund zu sein sein hat. Und wie immer eigentlich bei seine Predigten: er fand Gehör, Bei der Predigt selbst war es mucksmäuschenstill, seine Worte hallten aber wider in den Gesprächen nach der Wallfahrt.
"Liebe Schützen!
Der Einladung, diesen Gottesdienst mit Euch zu feiern, bin ich gerne gefolgt. Denn es ist für mich immer eine bewegende Sache gewesen, wenn die Schützen Tirols die Marschrichtung auf Absam nehmen. ...
... Die Zeiten haben sich geändert - und um es gleich hinzuzufügen, aus ganzem Herzen anzufügen: Gott sei Dank.
Man hat mich heuer einmal ersucht darüber nachzudenken, was sich für die Kirche und für die Schützen seit jenen Tagen geändert hat. Die Kirche hat im Lauf der zwei Jahrhunderte einen Wandel von der Politik zur Seelsorge gemacht, und ich habe diesen Wandel selbst noch erlebt. ...
... Und die Schützen?
Auch für die Schützen Tirols hat sich seit damals, seit 1809 die Welt verändert. Sie müssen nicht mehr in die Schlacht ausrücken. Die Feindvölker von damals sind heute gerngesehene Gäste im Erholungsland Nr.1 in Europa. ...
... Ihr könnt als Schützen heute Heimat schenken. Ihr seid nicht nur eine festliche Garde in jeder Tiroler Gemeinde. Ihr könnt mit einer guten Kameradschaft Menschen Heimat bieten. Das rede ich nicht nur so daher. Ich weiß aus mehr als einem Beispiel, dass gerade oft etwas abseits Stehende, Vereinsamte, nicht recht integrierte Menschen in einer lebendigen und guten Kameradschaft ein Stück Geborgenheit, Akzeptiertsein, vielleicht auch ein neues Selbstwertgefühl bekommen können. Und ich weiß von sehr konkreten Formen der Hilfsbereitschaft, wenn ein Kamerad in Not gerät. Es ist doch so, dass auch in unserem, rasch wachsendem Land, in Gemeinden, die ums Mehrfache an Bewohnern gewachsen sind, es viele Formen von Isolation und Abseitsstehen mit all den damit verbundenen Gefahren gibt. Diese soziale Aufgabe von solchen Gemeinschaften ist in einer Gesellschaft nicht genug zu schätzen. Das schafft Heimat. Die Fahnen mit dem Herzen Jesu haben einst über Stürmenden und Sterbenden geweht, heute wehen sie über sie über uns, in einer friedlichen Zeit über Menschen, die sich für andere, die Gemeinden, die Heimat engagieren wollen. ..."
Predigt von Altbischof Stecher an und für die Tiroler Schützen
Die Gabenbereitung stand heuer unter einem besonderes Zeichen. Der Landeskommandant übergab einen Spendenscheck mit folgenden Worten:
"Als wir uns vor fast einem Jahr Gedanken machten, wie wir Ihren bevorstehenden Geburtstag feiern könnten und wie wir Ihnen für Ihr Wohlwollen, Ihre Hilfe und Unterstützung danken könnten, hat unser Landeskurat vorgeschlagen, Sie in Ihrer Bemühung für die Menschen in Mali zu unterstützen. Der Vorschlag wurde vom Bundesausschuss mit großer Zustimmung angenommen und schon bei dieser Sitzung hat der Regimentskommandant des Zillertals eine namhafte Spende angekündigt. Lieber Herr Altbischof: Als Zeichen unserer Wertschätzung und unserer Dankbarkeit, auch dafür, dass Sie trotz der gleichzeitig in Brixen stattfindenden Bischofsweihe heute diese Wallfahrt mit uns gestalten und feiern, darf ich Ihnen mit dieser bildlichen Darstellung eines Brunnens einen Scheck über 28.000.- € übergeben, von denen allein 10.000.- € aus dem Zillertal stammen. Bezirkskommandant Major Florian Fischler, im Zivilberuf Gartenbaumeister, hat mit dem hier übergebenen Bildnis eines Brunnens die Bedeutung der Initiative hervorgehoben. Die von den Schützen Tirols gespendeten Brunnen sollen aus Wüsten und Trockenräumen Oasen des Wachstums und der Fruchtbarkeit schaffen und damit die Lebensgrundlage für viele Menschen zu schaffen."
Ansprache Lkdt. Fritz Tiefenthaler zur Spendenübergabe
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Die Basilika von Absam war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt, ein buntes Bild und trotzdem Zeichen der Einheit. Viele Schützen standen draußen, war aber Teil der andächtigen Feier. |
Die heurige Schützenwallfahrt in Absam war ein Höhepunkt im laufenden Schützenjahr. Die Worte des Bischofs aber auch die Bekundung des Engagements der Tiroler Schützen, sich für für Menschen einzusetzen, werden entsprechenden Nachhall finden.
Tiroler Schützen bringen "Wasser zum Leben" - für dieses Projekt ist die Spende zweckgebunden!
Fotos von der Schützenwallfahrt 2011 in Absam
Fotos gemeinsames Essen mit dem Bischof in Absam
Autor: Röck Hartwig