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Tiroler Schützen verabschieden Resolution zur österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft
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 (c) Efrem Oberlechner
Am Samstag, den 25. November 2017 fand in der Cusanus Akademie in Brixen die siebte Landesausschusssitzung des Verbandes "Tiroler Schützen" statt. 55 Delegierte des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes haben daran teilgenommen. Einstimmig wurde von den Anwesenden eine Resolution verabschiedet, welche sich für die Vergabe der österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler ausspricht und an die Verhandlungsführer der Koalitionsverhandlungen im Vaterland Österreich die Bitte richtet, sie mögen diesen Wunsch in ihr Koalitionsabkommen aufnehmen.
Nach der Begrüßung durch den scheidenden geschäftsführenden Landeskommandanten Major Fritz Tiefenthaler wurde die Versammlung eröffnet. Es folgte die Verleihung des Eduard-Reut-Nicolussi-Preises; einer Auszeichnung, mit welcher bereits zum dritten Mal Persönlichkeiten und Institutionen bedacht werden, die sich für die Tiroler Landesteile und die Einheit Tirols besonders verdient gemacht haben.

Zuerst wurden die Gemeinden Kals und Marling ausgezeichnet. Bereits seit dem Tiroler Gedenkjahr 1984 gibt es eine Partnerschaft zwischen diesen beiden Gemeinden. In Zusammenarbeit mit sämtlichen Vereinen, Verbänden sowie Marlinger und Kalser Bürgern ist im Laufe dieses Gedenkjahres der "Freundeskreis Marling-Kals" entstanden. Seither bestehen enge Verbindungen von Vereinen aber auch zwischen einzelnen Marlinger und Kalser Familien, sodass der "Freundeskreis Marling-Kals" von allen mitgetragen wird.

Weiters wurden die Gemeinden Mils und Vahrn mit dem Eduard-Reut-Nicolussi-Preis ausgezeichnet. Auch zwischen diesen beiden Gemeinden gibt es eine Partnerschaft, welche zwar bereits seit dem Jahr 1984 besteht, aber erst im Jahr 2013 mittels Gemeinderatsbeschlüssen auf eine offizielle Ebene gehoben wurde. Auch diese beiden Gemeinden pflegen ihre Partnerschaft durch gegenseitige Besuche und Veranstaltungen, welche vor allem durch verschiedene Vereine, aber auch durch die Gemeindeverwaltungen der beiden Ortschaften aktiv gelebt wird.

Entgegengenommen wurden die Preise von der Vizebürgermeisterin von Marling Johanna Mitterhofer, vom Vorsitzenden des Freundeskreises Marling-Kals Luis Arquin, von der Bürgermeisterin Erika Rogl aus Kals, vom Bürgermeister Andreas Schatzer aus Vahrn sowie vom Bürgermeister aus Mils Dr. Peter Hanser. In ihren Grußworten bedankten sich die Gemeindevertreter für die hohen Auszeichnungen und betonten, dass sie die Preise mit Stolz und großer Freude - stellvertretend für die Bügerinnen und Bürger ihrer Gemeinden - entgegennehmen.
Efrem Oberlechner / Landesausschusssitzung 2017 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Die Geehrten des Eduard-Reut-Nicolussi-Preises: Enzo Cestari (Landeskommandant Welschtirol), Johanna Mitterdorfer (Vizebürgermeisterin Marling),
Fritz Tiefenthaler (Landeskommandant Nord- und Osttirol), Erika Rogl (Bürgermeisterin von Kals),
Peter Hanser (Bürgermeister von Mils), Andreas Schatzer (Bürgermeister von Vahrn),
Luis Arquin (Marling), Elmar Thaler (Landeskommandant von Südtirol)

 

Es folgten umfassenden Rückblicke auf das abgelaufene Schützenjahr durch die Landeskommandanten Major Elmar Thaler (SSB), Major Enzo Cestari (WSB) und durch Major Fritz Tiefenthaler (BTSK). Insgesamt sprachen alle drei Landeskommandanten von einem äußerst intensiven und erfolgreichen Schützenjahr.

Ein weiterer Höhepunkt der Versammlung war die Verabschiedung einer Resolution, welche die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler vorsieht. Einstimmig wurde beschlossen, folgendes Anliegen an die Verhandlungsführer der Koalitionsverhandlungen in Österreich zu richten:
"Es entspricht dem Wunsch sehr vieler Südtiroler, die österreichische Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen. Wir sprechen uns daher für die Vergabe der österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft für die Südtiroler aus und richten hiermit das Ansuchen an Sie, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler ins Koalitionsabkommen aufzunehmen."
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Verterter aus ganz Tirol bei der 7. Landesausschusssitzung

Anschließend wurde von Major Hartwig Röck ein Wanderbuch vorgestellt, in welchem sämtliche Gedenkkreuze, welche von den Schützen im Gedenkjahr 2015 errichtet wurden, ausführlich beschrieben sind. Das 178 Seiten umfassende Buch ist ab 10. Dezember 2017 im guten Buchhandel sowie über die jeweiligen Schützenbünde erhältlich.

Es folgten verschiedene Ausblicke und Vorankündigungen über anstehende Termine und Projekte für das Jahr 2018. Höhepunkt werden die geplanten Veranstaltungen im Gedenken an 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs. Der 2., 3. und 4. November 2018 werden als offizielle Gedenktage ausgerufen. Ein Gemeindekongress in Innsbruck ist geplant, bei dem sämtliche Bürgermeister aller Gemeinden Tirols eingeladen werden. Ein großes Projekt für 2018 ist zudem die geplante Restaurierung der Gedenkorte in Asinara im Nordwesten Sardiniens sein. Auf der Insel haben ab Oktober 1915 4.943 Angehörige der k.u.k. Armee nach einer Odyssee in die Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren - und wurden dort, meist in Massengräbern, zur ewigen Ruhe gebettet.

Anschließend übernahm Elmar Thaler den Vorsitz als geschäftsführender Landeskommandant des Verbandes "Tiroler Schützen" für das Jahr 2018.
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Die Landeskommandanten Enzo Cestari (Welschtirol), Elmar Thaler (Südtirol) und
Fritz Tiefenthaler (Nord- und Osttirol)

 
Autor: Südtiroler Schützenbund
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