Säbelgruß
Der Säbelgruß
Macht ein Offizier Meldung so wird der zu meldende als Ehrenbezeugung zuerst mit dem sogenannten „Säbelgruß“ begrüßt. Der grundlegende Ablauf des Säbelgrußes ist in den Exerziervorschriften des Bundes der Tiroler Schützenkompanien geregelt. Es haben sich in manchen Regionen Eigenheiten und Abweichungen zum grundlegenden Ablauf gebildet, welche hier nicht näher betrachtet werden.
Grundlegender Ablauf „Säbelgruß“
- Säbelgruß ausgehende von der Grundhaltung:
- Tempo eins: Die rechte Hand bringt den Säbel aus der Grundhaltung mit der Schneide nach links an die linke Brustseite.
- Tempo zwei: Der Säbel wird schräg nach unten auf die rechte Körperseite gebracht – rechte Hand ist durchgestreckt und die Säbelspitze eine Handbreite unter die Waagrechte bringen. Säbelschneide zeigt nach links.
- Wiederherstellung der Grundhaltung:
- Tempo eins: Der Säbel wird vor die linke Brust erhoben,
- Tempo zwei: Der Säbel wird wieder in die ursprüngliche Lage an die rechte Seite gebracht.
Geschichte des Säbels
Ursprünglich kommt der Säbel aus dem indo-persischen Raum. Er wurde in Asien, Arabien und Osteuropa bereits im 1. Jahrtausend eingesetzt. Im Laufe der Geschichte kam er auch in Europa als Kriegswerkzeug zum Einsatz. In Mitteleuropa waren es dann vor allem die Ritter, die diesen als Waffe verwendeten, während das Fußvolk mit Lanzen, Hellebarden oder Ähnlichem in den Kampf zog. Aus dem Gebrauch heraus entwickelten sich die unterschiedlichen Formen:
- Krümmungen
- einseitige – doppelseitige Schneiden
- Griffe mit den dazugehörenden Schutzkörben usw.
Mit dem Beginn des 16. Jahrhundert, kamen immer mehr Feuerwaffen für den Handgebrauch zum Einsatz (Musketen, Vorderlader, Hinterlader). Seither wurde der Säbel Großteils nur noch zum Kommandieren eingesetzt. Der Säbel entwickelte sich in unterschiedliche Herrscherdynastien zum Statussymbol für Macht und Einfluss mit teils sehr Prunkvollen Ausführungen. So wurden zum Beispiel in der Habsburger-Monarchie und in Preußen höher gestellt Beamte mit Säbel hervorgehoben (z.B. Richter, Bergrichter, leitende Post- und Bahnbeamte, Minister, usw.)
Das Portepee oder auf „Faustriemen“ genannt sollte ursprünglich den Verlust des Säbels im Kampf verhindern. Es ist meist in unterschiedlichen Ausführungen im Einsatz und trägt ein Herrschaftssymbol (meist Tiroler oder Kaiser Adler) an der Quaste.
Der Säbel bei den Tiroler Schützen
Der Säbel ist grundsätzlich die Dienstwaffe eines Offiziers. Die Farbe des Portepees gibt dabei eine grundlegende Zuordnung zu Dienstgraden wieder:
- Dienstführender Oberjäger – Säbel mit gelbem Portepee
- Fähnriche (meist Kurzsäbel oder Handdolche) – Säbel mit silbernem Portepee
- Offiziere – Säbel mit goldenem Portepee
Die Feldbinde
Die Feldbinde entwickelte sich aus der getragenen Schärpe über der Rüstung. Grundsätzliche zeigt die Feldbinde an welcher Offizier der Gesamtkommandierende der Ausrückende Formationen ist. In einigen Kompanien haben sich über das Tragen der Feldbinde regionale Besonderheiten entwickelt, die von dieser Grundsätzlichen Vorgabe abweichen.