Nachdem die erste Phase des Nachdenkprozesses „Frauen als Gewehrschützinnen“ mit den Viertel-Bildungstagen zur Meinungsbildung abgeschlossen wurde, wurden nun die Ergebnisse in Form von Erkenntnissen gemeinsam mit einer externen Begleitung ausgearbeitet. Diese Erkenntnisse wurden in insgesamt 9 Thesen zusammengefasst, welche nun im Entscheidungsfindungsprozess als Grundlage für die Fassung eines basisdemokratischen Grundsatzbeschlusses durch die stimmberechtigten Mitgliedskompanien dienen.
Für die Meinungsbildung wurden in jedem Viertel Bildungstage mit externer Begleitung abgehalten. Eingeladen waren VertreterInnen der Kompanien des jeweiligen Viertels um über das Thema „Frauen als Gewehrschützinnen“ zu diskutieren und die verschiedenen Standpunkte darzulegen. Gesamt nahmen 359 Personen, 270 Männer und 89 Frauen an diesen Bildungstagen teil. Mit einem Anteil von 24,7 % waren dabei die Frauen überproportional im Vergleich zum Frauenanteil aller Mitglieder im BTSK (13,9 %) abgebildet, um damit auch den weiblichen Mitgliedern bei diesem Meinungsbildungsprozess zusätzliches Gehör zu verschaffen.
„Der Nachdenkprozess wurde in allen vier Vierteln erfolgreich abgeschlossen. Besonders positiv hervorgehoben wurde, dass der offene Dialog an sich von großer Bedeutung war. Der Austausch hat das gegenseitige Verständnis gestärkt und gezeigt, wie viel Zusammenhalt und Engagement im Bund der Tiroler Schützenkompanien vorhanden sind. Zwischen Tradition und Zeitgeist bewegt sich der Bund in einem sensiblen Spannungsfeld. Ziel ist es nicht, Altes zu verwerfen, sondern gemeinsam zu entscheiden, wie Tradition weiterleben kann, ohne den Zusammenhalt zu gefährden. Die Erkenntnisse aus dem Nachdenkprozess und die erarbeiteten 9 Thesen, die die Bundesleitung einstimmig beschlossen hat, werden nun den Mitgliedskompanien zur Kenntnis gebracht.“
„Grundsätzlich ist hervorzuheben: In der Diskussion um Frauen im Tiroler Schützenwesen geht es nicht um Fragen der Gleichberechtigung. Vereinsrechtlich sind unsere weiblichen Mitglieder vollwertige Mitglieder und können sämtliche Funktionen bis hin zur Obfrau bekleiden. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Frage des Erscheinungsbildes. Die Diskussion über Rollen im Tiroler Schützenwesen ist somit keine Frage von Wert oder Fähigkeit, sondern eine Frage von Aufgaben, Formen und Sinnbildern.“ – Landeskommandant Major Thomas Saurer
In nachfolgendem Dokument sind die Ergebnisse/Erkenntnisse der Meinungsbildung sowie die daraus abgeleiteten 9 Thesen dargestellt. Diese Erkenntnisse aus dem ersten Teil des Nachdenkprozesses dienen nun als Grundlage für den zweiten Teil, die Entscheidungsfindung. Dazu werden die Mitglieder des BTSK (Mitgliedskompanien, die Mitglieder des Bundesausschuss und die BTSK-Ehrenoffiziere) mittels Abstimmung zur Fassung eines Grundsatzbeschluss befragt. Diese Wahl findet von 01.12.2025 – 15.01.2026 als Briefwahl statt, das Ergebnis wird bei der nächsten Bundesleitungssitzung (voraussichtlich am 20.01.2026) bekanntgegeben.


